Thema Energie: Austausch von Hochschule und Wirtschaft


Professoren und Studierende erörtern bei MicroNova Innovations-Chancen der Energieversorgung

Ob Klima oder Weltpolitik – die Energieversorgung steht derzeit vor allem in Deutschland auf dem Prüfstand und wird sich mit großer Wahrscheinlichkeit stark verändern. Über das Wie haben am 5. Juli 2022 in Vierkirchen Lehrende und Studierende des Studiengangs „Regenerative Energien / Elektrotechnik“ der Hochschule München mit Vertretern von MicroNova gesprochen. Den Abschluss bildete die Besichtigung einer Wasserkraftanlage.

Bereits seit vielen Jahren erreicht MicroNova rechnerisch CO2-Neutralität: Im Eigentum der Gründerfamilie befindet sich besagtes Wasserkraftwerk im nahen Weichs, das bei einer Ausbauleistung von 60 kW etwa 300.000 kWh/a erzeugt. Hinzu kommt demnächst auf dem neuen Firmengebäude eine Photovoltaikanlage mit über 40 kWp. Gemeinsam mit einem ganzen Bündel weiterer energiesparender Maßnahmen hat das Unternehmen schon viel für die Reduzierung des CO2-Fußabdrucks gemacht – ein Thema, das mit Blick auf die Herausforderungen rund um das globale Klima immer mehr Interesse erfährt. Hinzu kommt jüngst verstärkt die Frage der Versorgungssicherheit bzw. der damit verbundenen Unabhängigkeit.

Hightech kann für eine effiziente Energieproduktion, -verteilung und -nutzung vielerlei wertvolle Beiträge leisten. Die Bandbreite reicht von Sensor-optimierter Strom- und Wärmeproduktion über intelligente Verteilernetze bis hin zu smarten Gebäudesteuerungen – und allem „dazwischen“, was im oben genannten Umfeld misst, regelt und auswertet. Entsprechend groß ist das Spielfeld für mögliche Innovationen. Um über solche zu sprechen, haben sich Studierende und Lehrende der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der Hochschule München zu einem konstruktiven Themenaustausch mit dem Vorstand, Aufsichtsrat und Fachleuten von MicroNova getroffen.

Konkrete Projekte und neue Ideen

Die Ziele des Gesprächs der aktuellen und künftigen Experten: Gegenseitige Einblicke in den Status quo von Technologie und Energieversorgung sowie die Erörterung von Ideen und möglichen Geschäftsmodellen mit besonderem Blick auf eine unabhängige und nachhaltige Produktion vom Strom und Wärme. In diesem Kontext hat MicroNova unter anderem ein Förderprojekt für einen sogenannten Digitalen Zwilling vorgestellt, der Energieverteilernetze in Echtzeit abbildet. Mit solchen digitalen Abbildern lassen sich grundsätzlich reale Anlagen in virtueller Form widerspiegeln, wozu ein bidirektionaler Austausch von Daten die Grundlage ist; über diesen ständigen Datenstrom lassen sich sehr zügig Änderungen zur Optimierung von Abläufen erreichen. Entsprechend vielfältig sind die Einsatzmöglichkeiten, gerade in einem granular verteilten System wie dem Stromnetz.

„Wir werden im Jahr 2040 oft tage- und stundenweise einen großen Überschuss an erneuerbarer Energie haben“, sagte dazu Prof. Dr.-Ing. Simon Schramm, Professor an der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik an der Hochschule München. „Wir brauchen also kluge Lösungen, um daraus gewonnenen Strom netzdienlich speichern und bedarfsgerecht wieder bereitstellen zu können. Die Hochschule München ist im Zuge einiger interessanter Ausgründungen bereits in diesem Umfeld engagiert. Über diese und direkt suchen wir immer wieder gern den Schulterschluss mit langjährig am Markt erfolgreichen Unternehmen. Wir haben gemeinsam eine große Energie-Mission vor uns.“

Passend hierzu erläuterte ein weiterer Vortrag Projekte des Unternehmens mit einem spanischen Partner rund um das „Internet of Things“ (IoT), das Energieversorger zur Messung und Steuerung des Stromnetzes bereits einsetzen – die hierfür verwendete offene Plattform, so ein Ergebnis der Diskussion, sei laut Prof. Dr.-Ing. Schramm als „Energie-Managementsystem“ für jedes größere Industrieunternehmen zur Messung und Optimierung des Stromverbrauchs geeignet.

Für die Hochschulen ist der Schulterschluss mit der Wirtschaft existenziell. Unser Anliegen ist ja ganz klar, dass wir die jeweils nächste Generation von Impulsgebern für unser Land ausbilden“, ergänzt Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Rehm, Dekan an der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik an der Hochschule München. „Besuche wie diese sind daher besonders wertvoll. Denn wir bekommen nicht nur als Gäste Einblicke, sondern können auf Augenhöhe mit unseren Studierenden direkt Impulse geben, die diese später womöglich sogar selbst umsetzen.“

Live-Eindrücke zu erneuerbarer Energie

Den Abschluss des Besuchs bildete eine Besichtigung der Wasserkraftanlage in Weichs, der Nachbarort des MicroNova-Hauptsitzes Vierkirchen. Die Studierenden konnten dort aus nächster Nähe die erst vor wenigen Jahren durch MicroNova-Gründer Josef W. Karl vollständig sanierte Wasserkraftanlage mit einer Kaplan-Rohrturbine und automatisierter Steuerung in Augenschein nehmen. Mit einer Maximalleistung von 60 kW entsteht dort rund um die Uhr genug Strom, um rechnerisch alle MicroNova-Standorte CO2-neutral zu versorgen. Besichtigt wurde in diesem Zuge noch die ebenfalls erneuerte Wehranlage mit Fischaufstiegshilfe – dort hat, wie auch im Kraftwerksraum in der Mühle, eine automatische Steuerung zum größten Teil die aufwändigen und anstrengende manuelle Regelung des vorgeschriebenen Wasserpegels abgelöst.

Ob für Strom, Wärme oder Mobilität: Energie ist als zentrale physikalische Größe Lebenswirklichkeit von uns allen. Leider ist sie endlich, weshalb wir schnellstmöglich effizienter mit ihr umgehen müssen“, sagte MicroNova-Gründer Josef W. Karl. „Wir sind der festen Überzeugung, dass technologische Innovationen hier einen wichtigen Beitrag leisten werden. Es gibt bereits einige interessante Ansätze in diesem Bereich, auch wir selbst haben schon mehrere Berührungspunkte. Es wäre wünschenswert, wenn wir diese Aktivitäten noch weiter ausbauen könnten, auch in Zusammenarbeit mit den Hochschulen. Es ist schön zu sehen, wie groß das Interesse gerade beim akademischen Nachwuchs ist.“


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